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Band 60

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Sprache der Gegenwart

Band 60:

Stickel, Gerhard (Hrsg.): Pragmatik in der Grammatik. Jahrbuch 1983 des Instituts für deutsche Sprache. 375 S. - Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel, 1984.
ISBN: 3-590-15660-0

Seit der "pragmatischen Wende" vor gut einem Jahrzehnt ist eine Vielzahl neuer Ansätze zur Analyse sprachlicher Strukturen entstanden, welche die Bedingungen und Ziele des aktualen Sprachgebrauchs in die Beschreibung sprachlicher Regularitäten aufzunehmen suchen. Dabei sind Gegenstand und Aufgaben der Grammatikforschung weiter und vielfältiger, ihre Grenzen aber auch immer unschärfer geworden. Schwer abzusehen sind vor allem die Konsequenzen für die eigentliche Grammatikschreibung.

Bei der Jahrestagung 1983 des Instituts für Deutsche Sprache wurde der Versuch einer Zwischenbilanz für das Deutsche gemacht. Zur generellen Orientierung waren die Fragen vorgegeben:

  • Wieviel Pragmatik steckt schon in den verfügbaren Grammatiken des Deutschen?
  • Wieviel Pragmatik sollte bei dem derzeitigen Stand der Forschung in eine neue Grammatik aufgenommen werden, und zwar wie und wo?

In der für eine empirische Wissenschaft typischen Weise, allgemeine Fragen zunächst in spezielle aufzulösen, wurden in den Tagungsbeiträgen Teilantworten auf beide Leitfragen angeboten und diskutiert. Das Jahrbuch des Instituts enthält die für den Druck bearbeiteten Texte der vierzehn Vorträge von Linguisten, die sich in ihren Arbeiten meist schon seit längerem mit Aspekten des Themas "Pragmatik in der Grammatik" befassen.

Neben einer kritischen Übersicht über pragmatische Aspekte mehrerer vorhandener Grammatiken und Erörterungen der zur Zeit konkurrierenden Pragmatikbegriffe werden anhand ausgewählter grammatischer Kategorien und ihrer pragmatischen Funktionen wie auch umgekehrt pragmatischer Kategorien und ihrer grammatisch-formalen Korrelate Vorschläge für die künftige Grammatikschreibung gemacht. Als Beispiele werden unter anderem behandelt:

  • Kausalsätze / Konzessivsätze / Satzgliedstellung / E(rgänzungen)
  • A(ngaben) / Präsens
  • Futur/Determinantien / grammatische "Personen" / Anredeformen / Einstellungsbekundungen / Aufforderungshandlungen.

Außer den Tagungsbeiträgen enthält der Band den Jahresbericht des Instituts über seine Arbeiten, Veranstaltungen und Veröffentlichungen.

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort S. 7
Lewandowski, Theodor:
Pragmatische Aspekte in Grammatiken des Deutschen S. 11
Heringer, Hans Jürgen:
Neues von der Verbszene S. 34
Weigand, Edda:
Lassen sich Sprechakte grammatisch definieren?
S. 65
Wunderlich, Dieter:
Was sind Aufforderungssätze?
S. 92
Lötscher, Andreas:
Satzgliedstellung und funktionale Satzperspektive S. 118
Rosengren, Inger:
Die Einstellungsbekundung im Sprachsystem und in der Grammatik S. 152
Harras, Gisela:
Was erklären Kausalsätze?
S. 175
Plank, Frans:
Zur Rechtfertigung der Numerierung der Personen S. 195
Vater, Heinz:
Zur Pragmatik der Determinantien S. 206
Grewendorf, Günther:
Besitzt die deutsche Sprache ein Präsens?
S. 224
Ballweg, Joachim:
Praesentia non sunt multiplicanda praeter necessitatem S. 243
Ulvestad, Bjarne:
Die epistemischen Modalverben werden und müssen in pragmalinguistischer Sicht S. 262
Vorderwülbecke, Klaus:
Beschreibung interpersonaler Beziehungen in der Grammatik S. 295
König, Ekkehard / Eisenberg, Peter:
Zur Pragmatik von Konzessivsätzen S. 313
Das Institut für deutsche Sprache im Jahre 1983 S. 333

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Letzte Änderung: 6. Juli 1999